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Mittwoch, 3. Juni 2009

Höhlenwanderung in der Fränkischen Schweiz

Der Höhlenweg ist eine abwechslungsreiche Wanderung, vorbei an Felsformationen zu vier Höhlen, die alle in Eigenverantwortung begangen werden können.

Ausgangspunkt ist der Kirchplatz in Plech im südlichen Landkreis Bayreuth. Mehrere Infotafeln geben einen Überblick über die Wanderwege in der Gegend und warum in Plech der Bürgermeister einen Kürbis ausbrütet :) Der Höhlenweg ist mit einem gelbem Dreieck ausgeschildert und überquert die Durchgangsstraße. Durch den Ort geht es an der Schule vorbei und eine kleine Teerstraße hinunter zur Kläranlage. Dort geht es auf dem vorbildlich markierten Höhlenweg in den Wald hinein und an mehreren Felsformationen mit kleineren Hohlräumen vorbei an den Kletterfelsen zur
Fleischhöhle.

Die Fleischhöhle hat ihren Namen von einem Dieb, der darin das bei Hausschlachtungen erbeutete Diebesgut versteckt hat. Nachdem man sich durch den Höhleneingang gedrückt hat, kommt man in eine kleine Höhle, in der man gebückt stehen kann. Die Höhle geht etwa 10 m abwärts und an der Decke kann man kleine Tropfsteine sehen. Bitte nicht die Höhlendecke berühren!

Nach der Fleichhöhle geht es durch einen sehr schönen Wald und über eine Lichtung weiter. Der Weg quert die Verbindungsstraße Plech - Neuhaus und folgt kurz einer breit ausgebauten Forststraße. Nach rechts wird über einen Waldpfad die Felsengruppe "Saalburg" erreicht. Im Wiesengrund nach links abbiegend, zweigt nach ca. 400 m ein kurzer Pfad hinauf zur Saalburg-Grotte, einer kleinen Höhle mit mehreren Felskaminen ab.

Es geht jetzt wieder zurück und den Wiesengrund entlang bis zu einer Kreuzung. Nach links erreicht man nach ca. 250 Metern das Rohenloch, eine geräumige Höhle mit einem Seitengang. Hier haben sich in den letzten Kriegstagen die Einwohner von Viehhofen vor durchziehenden Truppen versteckt.

Vom Rohenloch geht es zurück bis zur Kreuzung und die Feldstraße hinauf bis nach Viehhofen. Ab Viehhofen ist der Weg zum Geißloch mit einem roten Ring markiert.Der Weg biegt am Ortsende links in die Felder und führt in den Wald aufwärts. Nach rund 1 km geht es ein Stück weit auf einem breit ausgebautem Feldweg, dann kurz darauf nach links auf einem schmaleren Weg zum Geißloch (Geißhöhle).

Über eine alte Treppe geht es hinunter zum Höhleneinstieg in die erste Halle. Von hier aus zweigt nach links ein kleinerer und nach rechts ein größerer Seitengang ab. Wer beide Gänge bis zum Ende "erkunden" will, muss kriechen. Der Hauptgang der Höhle ist ingesamt 145 Meter lang. Er führt geradeaus und kann aufrecht begangen werden. Zuerst ein paar Schritte aufwärts und halblinks an einigen kleineren Pfützen vorbei, dann ein paar Schritte abwärts zu einem kleinen Höhlensee. Am Ende des Sees sind geradeaus zwei Kammern mit Tropfsteinen und Versinterungen, nach rechts sieht man ansteigend viele kleine Sinterbecken. Für eine komplette Begehung sollten mindestens 30 Minuten eingeplant werden.

Vom Geißloch geht es auf dem bekannten Weg zurück nach Viehhofen. Ab hier führt die Markierung "blauer Ring" über einen breiten Feldweg immer geradeaus bis zu einer Kreuzung an einem Jägerhochstand. Hier standen im Mittelalter eine Burg (Burgstall) mit dem dazugehörigen Wirtschaftshof (Konradshof). Von beiden ist heute nichts mehr zu sehen. Der Weg nach Plech führt nach rechts. Ca. 2 km nach Viehhofen gibt es zwei Möglichkeiten:
  1. Der "blauer Ring" führt auf dem Teersträßchen direkt hinunter nach Plech.
  2. Die Markierung "roter Strich" führt nach links. Über den "Großen Berg" (auf den Schildern "schöne Aussicht" genannt) mit Aussicht bis zum Fichtelgebirge geht es hinunter nach Plech.
Bitte haltet euch bei den Höhlenbesichtigungen an folgende Spielregeln:
  • In den Höhlen kein offenes Feuer machen oder Kerzen verwenden. Bitte verwendet nur Taschenlampen (besser Stirnlampen).
  • Tropfsteine und Höhlendecken sollen nicht berührt werden. Die Fettablagerungen eurer Finger schädigen die Tropfsteinbildung.
  • Die Höhlen sind kein Abfallplatz und erst recht keine öffentlichen Bedürfnisanstalten.


1 Kommentar:

  1. Bin gerade über den sehr schönen Bericht über den Wanderweg gestoßen. Über das Geißloch bei Münzinghof gibt es für die, die es interessiert hier noch weitere Informationen: http://www.fhkf.de/hoehlen/geisloch-bei-muenzinghof

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